Background

Freiwillige Bodenforscher
Als Werner Brogli, ehemaliger Präsident der FBVH, 1963 in Zeiningen den ersten 100 000 Jahre alten Faustkeil entdeckte, ahnte niemand, dass in den nächsten 40 Jahren noch Dutzende Artefakte aus der Zeit der Neandertaler dazukommen würden.
Die lössbedeckte Möhliner Höhe ist inzwischen zu einer der wichtigsten altsteinzeitlichen Fundstellen der Schweiz geworden.

Die fortschreitende Zerstörung von Bodenfunden durch Haus- und Ackerbau führte 1981, in Absprache mit der Kantonsarchäologie Aargau, zur Gründung der «Freiwilligen Bodenforscher», als Untergruppe der FBVH. Die Bewilligung ermöglichte die gezielte Untersuchung auf Baustellen, sowie den Einsatz von Metallsuchgeräten. Für manch einen begeisterten Bodenforscher war es das Sprungbrett für eine Laufbahn als Archäologin oder Archäologe.

Durch die Ortskenntnisse der lokalen Forscher wurden auf diese Weise viele Fundstellen entdeckt, welche von der Kantonsarchäologie erfolgreich ausgegraben werden konnten. Damit gehört das Fricktal aus archäologischer Sicht heute zum besterforschten Gebiet des Kantons. Viele Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in unserer Jahresschrift publiziert. Wir danken an dieser Stelle allen ehemaligen Bodenforscher für ihren Einsatz!

Die „Freiwilligen Bodenforscher“ wurden 2021 nach 30 Jahren Einsatz aufgelöst. Archäologische Laienforschung ist aber weiterhin möglich über das Freiwilligenprogramm der Kantonsarchäologie.


Burgen am Hochrhein
2014 veranstaltete die FBVH gemeinsam mit der Stadt Wehr und der Universität Basel ein grenzüberschreitendes Burgen-Symposium, das von der Hochrhein-Kommission gefördert wurde. Burgenforscher von beiden Seiten des Rheins berichteten über ihre Forschung zu den vielfältigen Burganlagen am Hochrhein.

Die Ergebnisse des Symposiums wurden in der Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalspflege „Burgen am Hochrhein“ veröffentlicht.


Sagenforschung
Bereits 1987 erschien die Sammlung „Sagen aus dem Fricktal“ von Traugott Fricker und Albin Müller als Sonderheft. 2008 wurde der Inhalt grundlegend überarbeitet und durch eine Sammlung an Hotzenwälder Sagen ergänzt.

So entstand das Sagenbuch: „Tannhupper und Leelifotzel“. Ein besonderes Supplement des Sagenbuches ist die Audio-CD, auf der zwölf Sagen in Mundart erzählt werden.


Landeskunde
Das gebündelte Wissen zu Geologie, Natur, Geschichte und Gesellschaft in einem gemeinsamen Kulturraum wurde 2002 in der zweibändigen Landeskunde „Nachbarn am Hochrhein“ veröffentlicht. Hier arbeiteten Wissenschaftler unterschiedlichster Fachrichtungen zusammen. Dafür gewann die Publikation den Wettbewerb "Grenzen fliessen" der SJF Stiftung.


Bauernmöbel
In einer einmaligen Rettungsaktion gelang es unserem ehemaligen Vorstandsmitglied David Wälchli, einige typische Fricktaler Bauernmöbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu retten. Der Vorstand war bald entschlossen, einige dieser Stücke restaurieren zu lassen.
 
Dafürkonnten Walter Schraner, Schreiner in Rheinsulz, und Peter Strittmatter aus Laufenburg, gewonnen werden. Die Restaurierung erfolgte ganz zurückhaltend und die Malereien wurden mit Originalsubstanzen ergänzt. Die bemalten Fricktaler Schränke, die mit gleichen Motiven versehen sind wie die bekannten Hotzenwälder Schränke, können nun im Museum Schiff in Laufenburg bewundert werden.
 
Der Projektstart war also eine Rettungsaktion, die durch namhafte Beiträge der öffentlichen Hand erst ermöglicht wurde. Alle Arbeiten sind in unserer Jahresschrift 2006 "Vom Jura zum Schwarzwald" ausführlich und farbig dokumentiert.


Hausforschung
Seit 1987 befasste sich eine Gruppe von Laienforschern mit der intensiven Erforschung des ländlichen Bauens vor allem im Fricktal. Viele alte Bauernhäuser fallen heute dem Erneuerungsdruck zum Opfer. Ziel der Hausforscher war es einige Bauten genau zu erforschen, deren Konstruktionsweise zu dokumentieren, Veränderungen am Bau festzustellen und Datierungen zu ermöglichen.
 
Daneben wurden auch hin und wieder archäologische Grabungen in Abbruchobjekten durchgeführt. Diese führten zu erstaunlichen Funden und Befunden. Einzigartige Erkenntnisse über das Leben unserer Vorfahren als Acker-, Reb- und Viehbauern sowie als Kleinhandwerker konnten auf diese Weise gewonnen werden.

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